Das unbestreitbare „Noises Off“. Eine Welt voller Gelächter hinter den Kulissen.


The Kitchen Company unter der Leitung von Massimo Chiesa spielt Musik von Monty Python.
Atemberaubende Zahlen. In Italien und weltweit. Allein Attilio Corsinis Version (der den Text 1983 erstmals hierher brachte) ist noch immer im Repertoire und wurde tausende Male aufgeführt. Stets begleitet von lautem Gelächter. Kurzum: Der Erfolg von Michael Frayns „Noises Off“ ist ungebrochen. Jahreszeiten, Moden und Sensibilitäten ändern sich. Doch eine gut geschriebene Komödie überdauert offenbar die Zeit. Und spricht weiterhin die zeitgenössische Welt an. Zumindest teilweise, wohlgemerkt. Gut für Frayn, einen Journalisten, der zum Dramatiker wurde. Oder umgekehrt. Ein Londoner Junge, Jahrgang 1933, der auch für das neuere „Kopenhagen“ und seine Essays sehr beliebt war. Sein einprägsamer Titel jedoch bleibt „Noises Off“, ein Juwel von einem Theater im Theater, das immer wieder neue Wege findet, Künstler und Publikum zu inspirieren. In diesem Fall die Kitchen Company aus Genua, eine Truppe sehr junger Künstler unter der Leitung von Massimo Chiesa . Die Musik ist von Monty Python. In der Tat. Auf der Bühne stehen Daria D'Aloia, Fabrizio Careddu, Mauro D'Amico, Susanna Valtucci, Lidia Castella, Lorenzo Tolusso, Caterina Cottafavi, Fabio Facchini und Marco Zanutto. Ein Ensemble. Für „Rumors Off“, das morgen bis zum 23. Juli in der Sala Grande del Franco Parenti läuft. Ein Pirandell-Geist. Aber viel (viel) unbeschwerter. Denn auf der Bühne erleben wir eine Art Hommage an das „Hinter den Kulissen“. Eine wütende und urkomische Spieluhr. Eine, die sich inmitten katastrophaler Proben, Rivalitäten und romantischer Intrigen schnell entfaltet. Immer am Rande, die Kontrolle über alles zu verlieren.
Doch dann fügt sich alles. Das Theater findet irgendwie sein Gleichgewicht. Um es dann wieder zu verlieren, mit einem weiteren Sturz. Die persönlichen und beruflichen Wechselfälle einer bizarren Truppe verfolgend. Werden unsere Helden zum Schluss noch einmal präsentabel sein? Eine Liebeserklärung. An die Kunst. An den Beruf. An ein Leben in einer Maske, die sich selbst verhöhnt. Und die ganze Welt.
Diego Vincenti
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